Scheinbarer Wind
Was bedeutet scheinbarer Wind beim Segeln?
Der scheinbare Wind ist die Summe aus dem wahren Wind, der unabhängig von der Bewegung des Boots weht, und dem Fahrtwind, der durch die Geschwindigkeit des Boots entsteht.
Ein wichtiger Effekt dabei ist, dass der scheinbare Wind durch die Bewegung des Boots scheinbar „mehr von vorne“ kommt. Das bedeutet, dass sich der Windwinkel relativ zum Boot in Richtung Bug verschiebt. Je schneller das Boot fährt, desto stärker ist dieser Effekt, da der Fahrtwind die wahrgenommene Richtung und Stärke des Windes beeinflusst.
Ein praktisches Beispiel:
- Wahrer Wind: Kommt direkt von der Seite (90° zum Boot).
- Fahrtwind: Entsteht durch die Vorwärtsbewegung des Boots und kommt von vorne.
- Scheinbarer Wind: Wird dadurch zu einem spitzeren Winkel, näher Richtung Bug, wahrgenommen.
Praxistipp:
Die Windinstrumente an Bord sowie Verklicker und Stander zeigen dir den scheinbaren Wind an und sind wichtige Hilfsmittel, um die Segel präzise zu trimmen. Doch verlasse dich nicht ausschließlich auf die technischen Anzeigen: Achte auch auf die Trimmfäden am Segel, die den tatsächlichen Windfluss anzeigen. Diese visuelle Orientierung hilft dir, den Segeltrimm bei wechselnden Bedingungen effektiv anzupassen.